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Stärker als Starkregen

Extremwetter wie Starkregen? Wird immer häufiger – das hat Bosch-Kollegin Johanna B. am eigenen Leib erlebt. Ihr Fazit: Ohne Versicherung stehst du im Ernstfall blöd da. Weil das Risiko für Elementarschäden ständig steigt, diskutiert die Politik über eine Pflichtversicherung. Aber warum warten? Hol dir lieber jetzt schon den passenden Schutz, egal ob Eigentum oder Miete. Lest weiter unten Johannas Interview:

Stärker als Starkregen - Interview von Johanna

BMIN: Liebe Johanna, zuerst mal danke dass du deine Erfahrungen mit den Kolleginnen und Kollegen teilst! Was ist überhaupt passiert und wann war das?

Johanna: Das war 2021, das Jahr in dem auch die katastrophale Überflutung im Ahrtal war, bei der über 130 Menschen ums Leben gekommen sind. In diesem Sommer hat es in Nordrhein-Westfalen sehr häufig Starkregen gegeben, so auch bei uns in Köln-Junkersdorf, wo jedoch glücklicherweise niemand an Leib und Leben Schaden genommen hat.

BMIN: Das Ahrtal ist ja ein ausgewiesenes Hochwasserrisikogebiet, auch wenn 80% der Menschen dort das nicht gewusst haben. Ist das an deinem Wohnort genauso?

Johanna: Nein, gar nicht, der Wohnkomplex, in dem wir gerade erst ein Town-House bezogen hatten, liegt weder in der Nähe eines Wasserlaufs noch gab es dort vorher vergleichbare Ereignisse. Was uns da heimgesucht hat, waren schlicht die gewaltigen Regenmengen, die dort am 14. Juli niedergingen. 160 Liter pro Quadratmeter, wie wir später erfahren haben. Und keiner, wirklich keiner hat damit gerechnet.

BMIN: Und dann?

Johanna: Dann ging alles ziemlich schnell! Gegen 16:30 Uhr drang das erste Wasser über den Tiefgaragenzugang in unseren Keller ein. Mit ein paar Handtüchern und aufwischen ließ sich das schnell beheben – dachten wir.

BMIN: Aber es kam anders?

Johanna: Ja, das Wasser wurde sehr schnell sehr viel mehr. Die gesamte Kanalisation war überlastet, das Wasser auf der Straße floss nicht mehr ab, im Gegenteil, man konnte sehen, wie es aus dem Gully nach oben drückte. Entsprechend lief auch in der Tiefgarage nichts mehr ab, das Wasser stieg rasant – auch in unserem Keller. Der Regen hörte einfach nicht mehr auf und die Wetterprognose sagte Starkregen für die ganze Nacht voraus.

BMIN: Hat sich das denn nicht angekündigt? Das Wasser kommt doch nicht von jetzt auf gleich, oder?

Johanna: Naja, es hatte den ganzen Tag stark geregnet. Ich war im Homeoffice. Ich erinnere mich, dass ich gluckernde Geräusche aus der Küchenspüle und aus der Gästetoilette im Erdgeschoss vernommen habe, aber ich hab mir nichts dabei gedacht. Irgendwann bekamen wir mit, dass die Feuerwehr in einer angrenzenden Straße bereits Wasser aus einem Keller pumpte. Wir haben dann mit den Nachbarn gesprochen, aber keiner sah Anlass zur Sorge.

BMIN: Das klingt beängstigend. Wie habt ihr, du und deine Familie reagiert? Wart ihr panisch?

Johanna: Nein, panisch nicht, wir haben die längste Zeit gar nicht umrissen, welche Ausmaße das annehmen würde. Wir glaubten, wir könnten die Situation in den Griff kriegen und waren permanent beschäftigt. Die erste Ernüchterung kam, als das Wasser in großen Mengen in den Keller lief und wir akzeptieren mussten, dass der vollläuft. Aber als am frühen Abend ein Feuerwehrmann wörtlich sagte:„Wir geben Ihre Siedlung auf!“, haben wir es schon mit der Angst zu tun bekommen.

BMIN: Was, es gab keine Hilfe durch Feuerwehr oder andere Kräfte?

Johanna: Nein, da ging schlicht nichts mehr. Die Feuerwehr war ja bereits im Großeinsatz in Köln und Umgebung, so dass direkt zu uns keine Hilfskräfte und Einsatzwagen mehr gekommen sind. Auch die Leitungen waren alle überlastet. Neben vielen Menschen aus der Nachbarschaft haben uns später noch einzelne Feuerwehrleute dabei geholfen improvisierte Sandsäcke mit Sand vom Spielplatz zu befüllen. Und im Anschluss waren die Feuerwehr und das THW noch tagelang bei uns in der Siedlung im Einsatz, um Keller und Tiefgaragen leer zu pumpen. Aber als es akut war, hatten die keine Kapazitäten mehr.

Bild TG

BMIN: Die Feuerwehr hat eure Siedlung aufgegeben, ihr aber nicht. Was habt ihr gemacht, um zu retten, was zu retten war?

Johanna: Wir haben die Autos aus der Tiefgarage gefahren, Tüten, Einkaufsbeutel und Jutetaschen mit Buddelkastensand befüllt und vor die Tiefgarageneinfahrt und die Kellerschächte gelegt. Die Wassermassen vom Dach, die aus den Fallrohren zusätzlich in den Innenhof schossen, haben wir notdürftig mit Mülltonnen aufgefangen und in den benachbarten Wald gekarrt. Zuallererst aber haben wir unsere damals 4-jährige Tochter zum „Spielen“ zu einer befreundeten Nachbarin im 1. Stock gebracht.

BMIN: Konntet ihr so das Wasser aufhalten?

Johanna: Leider, nein. Es kam von allen Seiten, durch die Kellerfenster, die Versorgungsschächte in der Kellerdecke und von unten durch die Kanalisation. Mein Mann war so geistesgegenwärtig, die Sicherungen für den Keller auszuschalten, hat noch schnell die Fotoalben gerettet, dann haben wir den Keller aufgegeben und uns darauf konzentriert, den Schaden im Erdgeschoß möglichst klein zu halten. Wir waren ja gerade erst eingezogen, hatten renoviert und eine neue Küche einbauen lassen. Da das Wasser auch aus dem Abfluss im Hauseingang hochgedrückt wurde, haben wir versucht, es mit Decken, Kissen, Bettbezügen und Handtüchern durch den Flur übers Treppenhaus in den Keller zu leiten, damit wenigstens der offene Wohnbereich verschont bleibt.

Irgendwann in der Nacht ließ der Regen dann nach und das Wasser ging langsam zurück.

Spielplatz

BMIN: Als der Regen vorüber war, wie lange hat es gedauert, bis euch klar war, wie groß die Verwüstungen wirklich waren? Und wie hoch waren die Schäden?

Johanna: Gleich am nächsten Morgen haben wir mit Aufräumen angefangen. Alles was im 60 Quadratmeter großen Keller war, haben wir für die Versicherungen fotografiert und dann raus auf den Sperrmüllhaufen getragen. Bei der Gelegenheit ist uns erstmal klar geworden, wieviel man so im Keller aufbewahrt. Alles war nass und bis zur Unkenntlichkeit verdreckt und wir wollten das Zeug nur aus dem Haus haben, um Wasser und Schlamm aus dem Keller pumpen zu können. Ob der Estrich im Keller ersetzt werden musste, war offen. Die Untersuchung auf eventuelle Kontaminationen und auch die Trocknung kamen erst Monate später. Im Erdgeschoss hatte das Wasser am Parkett deutliche Spuren hinterlassen, auch eine Wand war komplett durchfeuchtet und mit ihr die Möbel. Auf der anderen Seite der Wand befand sich ein großer Küchenblock, der musste weg, um zu verhindern, dass sich Schimmel bildet.

BMIN: Wie hoch ist der materielle Schaden insgesamt?

Johanna: Der Schaden allein aus der Hausratversicherung – also für Sachen wie Waschmaschine, Trockner, Kinderwagen, Werkzeug und so weiter – belief sich auf rund 15.000 Euro. Auch die Bettdecken, Kopfkissen, Laken und Handtücher, die wir zum Abdichten benutzt hatten, haben ganz schön zu Buche geschlagen. Beim Nachkaufen wurde uns so richtig bewusst, was das alles kostet.

Sperrmüll

BMIN: Was ist mit dem Schaden am Gebäude selbst?

Johanna: Der lag bei deutlich über 100.000 Euro. Aber da es sich um eine Eigentümergemeinschaft handelt, wurden die Schäden am Haus, die Trocknung sowie das Schleifen und die Versiegelung des Parketts zum Glück über die Wohngebäudeversicherung der WEG abgedeckt, die auch eine Elementarabsicherung beinhaltete.

BMIN: Und auf immaterieller Ebene, gab es da schmerzhafte Verluste?

Johanna: Gottseidank hatten wir keine hoch emotionalen Erinnerungsstücke im Keller. Aber klar, das ein oder andere liebgewonnene Ding fehlt. Noch heute überlegen wir manchmal, wo etwas sein könnte, bis uns klar wird, dass es dem Wasser zum Opfer gefallen ist.

Vorgarten

BMIN: Wie lange hat es gedauert, bis die Schäden begutachtet, bewertet und ausgeglichen wurden?

Johanna: Wir haben bei der Versicherung angerufen und gefragt wie wir vorgehen sollen. Es war ja alles nass, kaputt und eklig. Die Sachen wollten wir nur noch aus dem Haus haben, schon aus Angst vor Schimmel und Ungeziefer. Wir waren uns jedoch unsicher ob Geräte wie Waschmaschine und Trockner repariert werden sollten. Die telefonische Erstberatung war super. Wir sollten alle betroffen Gegenstände mit Fotos und Neubeschaffungswert erfassen und die Liste einreichen. Weil die Elektrogeräte im Wasser standen, wurde uns gleich geraten, sie nicht mehr in Betrieb zu nehmen, sondern zu entsorgen und gleichwertigen Ersatz zu kaufen.

Bis zur Bautrocknung hat es dann noch ziemlich gedauert, schon allein, weil die Gerätschaften und Kapazitäten dafür durch die Katastrophe im Ahrtal gebunden waren. Messungen durch die Wohngebäudeversicherungen ergaben, dass der Boden im Keller sowie Teile vom Parkett nass, aber nicht verseucht waren. Daraufhin erfolgte eine mehrwöchige Trocknung. Rund ein halbes Jahr ist nach dem Hochwasser ins Land gegangen, bis das abgeschlossen war.

BMIN: Aber verlassen musstet ihr das Haus in der Zeit nicht, oder?

Johanna: Nein, gottlob konnten wir im Haus wohnen bleiben. Als das Parkett schließlich trocken war und abgeschliffen und versiegelt wurde, sind wir für 4 Tage ins Hotel gezogen. Die Hotelkosten wurden durch unsere Hausratversicherung übernommen.

Sperrmüll am Tag danach

BMIN: Wie war eure Erfahrung mit der Schadensabwicklung generell? Was war gut, was hätte besser sein können?

Johanna: Unsere Erfahrung war wirklich ausgesprochen gut. Alle Ansprechpartner waren einfühlsam und entgegenkommend und die Abwicklung unproblematisch und schnell. Der Hausratschaden, den wir dokumentiert und eingereicht hatten, wurde komplett übernommen. Hilfreich war auch, dass man das alles einfach auf digitalem Wege machen konnte.

BMIN: Hat dieses Ereignis bleibende Spuren bei euch hinterlassen?

Johanna: Kommt drauf an, wir sind ja im Vergleich absolut glimpflich davongekommen und auch das Haus hat keine irreparablen Schäden davongetragen. Aber eine Sensibilisierung für die Gefahren durch Extremwetter hat natürlich schon stattgefunden und wenn es heftig regnet, meldet sich schon die innere Alarmglocke.

BMIN: Was nehmt ihr mit aus diesen Erfahrungen? Welche Lehren zieht ihr daraus? Und was würdet ihr Dritten raten?

Johanna: Einerseits haben wir gelernt, dass es jeden treffen kann, ganz unabhängig davon wo und wie man lebt. Andererseits haben wir auch viel Solidarität erfahren und unser ganzes Umfeld, alle Nachbarn noch mal neu kennengelernt. Wir waren ja nicht allein betroffen, sondern der ganze Wohnkomplex und Teile der angrenzenden Siedlung. Wenn es etwas Schönes im Zusammenhang mit diesem Ereignis gab, dann diese Erfahrung: dass sich Menschen in der Not gegenseitig helfen.

Unabhängig davon, sollte sich jeder darüber bewusst sein, dass Elementarschäden nicht automatisch in Hausrat- oder Gebäudeversicherungen eingeschlossen sind. In unserem Fall hatte sich herausgestellt, dass nur 50 Prozent der Nachbarschaft einen solchen Extra-Einschluss hatten. Und wir hatten ihn auch nur, weil wir beim Umzug ins Haus von der Versicherungsberatung darauf hingewiesen worden waren, wofür wir wirklich dankbar sind.

Bei der Elementarabsicherung spart man definitiv am falschen Ende. Viele um uns herum mussten das bitter lernen. Also unbedingt checken!

Elementarschadenversicherung

Was ist eine Elementarschadenversicherung?

Die Elementarschadenversicherung schützt vor Naturgefahren wie Überschwemmungen, Erdbeben, Stürmen, Hagel, Lawinen und anderen Naturereignissen, die Schäden am Zuhause und Eigentum verursachen können. Diese speziellen Risiken sind in der Wohngebäude- oder Hausratversicherung oft nicht automatisch enthalten, sondern müssen zusätzlich abgesichert werden. Mit dieser Versicherung ist finanzielle Sicherheit gewährleistet, wenn die Natur mal ihre rauere Seite zeigt.

Ist eine Elementarschadenversicherung nötig, wenn ich nicht in Gewässernähe wohne?

Auch wenn das eigene Zuhause nicht in einem Überschwemmungsgebiet liegt, kann eine Elementarschadenversicherung sinnvoll sein. Viele unterschätzen die Gefahr von Naturereignissen, die geografisch nicht offensichtlich erscheinen. Tatsächlich sind Starkregenereignisse, die häufig weit verbreitet auftreten, für über zwei Drittel der gemeldeten Schäden in den Elementar-Bausteinen verantwortlich. Diese Ereignisse werden durch den Klimawandel voraussichtlich noch häufiger und intensiver. Auch Rückstau, der durch überlastete Kanalsysteme bei Starkregen entsteht, und Schneedruck können erhebliche Schäden verursachen. Eine Elementarschadenversicherung bietet also einen umfassenden Schutz, auch außerhalb von Überschwemmungsgebieten.

Starkregen und seine Folgen – Ein Beispiel

Ein heftiger Starkregen im Sommer verwandelte eine ruhige Wohnstraße in kürzester Zeit in einen reißenden Strom. Innerhalb von 20 Minuten prasselten große Mengen Wasser vom Himmel, überforderten die Kanalisation und setzten mehrere Keller unter Wasser. In einem Einfamilienhaus drang das Wasser durch die Kellerfenster und die Tür, stieg bis zu 30 Zentimeter hoch und überflutete den gesamten Kellerbereich. Möbel, Elektronik und persönliche Gegenstände wurden unrettbar beschädigt. Der Schaden belief sich auf rund 15.000 Euro. Glücklicherweise war das Haus durch eine Elementarschadenversicherung abgesichert, die den Großteil der Kosten übernahm.

Rückstau und seine Folgen – Ein Beispiel

Nach einem heftigen Sommergewitter konnte die Kanalisation einer Stadt die Wassermassen nicht mehr bewältigen. Das Wasser stieg in den Abwasserrohren an und drückte schließlich unaufhaltsam durch die Bodenabläufe eines Mehrfamilienhauses. In einer Erdgeschosswohnung stand das Abwasser plötzlich 20 Zentimeter hoch und überschwemmte den gesamten Wohnbereich. Möbel, Bodenbeläge und Elektronik wurden stark beschädigt. Der entstandene Schaden lag bei etwa 18.000 Euro. Ohne eine Rückstauklappe und eine Elementarschadenversicherung hätten die Bewohner auf den Kosten sitzen bleiben können. Glücklicherweise übernahm die Versicherung die Kosten, abzüglich des vereinbarten Selbstbehalts.

Schneedruck und seine Folgen – Ein Beispiel

Nach einem besonders schneereichen Winter türmten sich die Schneemassen auf dem Dach eines alten Bauernhauses in den Bergen. Was zunächst idyllisch wirkte, wurde schnell gefährlich: Der schwere, nasse Schnee drückte so stark auf das Dach, dass die Konstruktion nachgab. Balken brachen, und das Dach stürzte teilweise ein. Der Einsturz beschädigte nicht nur das Dach selbst, sondern auch das darunterliegende Mobiliar und wertvolle Antiquitäten. Der Gesamtschaden belief sich auf über 40.000 Euro. Zum Glück war das Haus durch eine Elementarschadenversicherung abgesichert, die den größten Teil der Kosten deckte.

Noch nicht überzeugt?

Eine Elementarschadenversicherung schützt vor Naturgefahren wie Überschwemmungen, Erdbeben, Starkregen und Schneedruck, die oft nicht in Standardversicherungen enthalten sind.

Anhand der Beispiele zeigt sich, dass solche Schäden überall auftreten und kostspielig sein können, weshalb die Versicherung auch abseits von Risikogebieten sinnvoll ist.